Es lebe Kunststoff! Soziales Plastic

02.02. – 04.02.2023
NEUSTART, Kunsthochschule Mainz
Laetitia Eskens

In ihrer Meisterschülerausstellung »Es lebe Kunststoff! Soziales Plastic« kombiniert Laetitia Eskens eine Licht- und Videoinstallation mit einem Buchformat. In beiden Medien setzt sie sich mit dem zeichnerischen Nachlass ihres Onkels Andreas Eskens auseinander. Dieser war als Autodidakt seit den 1980er Jahren Teil der Kölner Kunst- und Partyszene. Ihre Auswahl konzentriert sich auf seine Buntstiftzeichnungen aus den 1990er und frühen 2000er Jahren, in denen als abstrakte Science Fiction eine Welt entworfen wird, die vollständig aus »Sozialem Plastic« besteht: einem Kunststoff, in dem der Gegensatz zwischen toter und lebendiger Materie aufgehoben ist.

Die Lichtinstallation wird im Verbund mit der Publikation gezeigt und damit in Beziehung zu der künstlerischen Position, die ihr Ausgangspunkt ist. Sie besteht aus drei im Querformat projizierten Videoanimationen. Laetitia Eskens greift darin Formen und Kompositionen aus Andreas Eskens Zeichnungen auf, trägt sie vom Blatt in den Raum und macht sie zum Gegenüber. In den Animationen durchwandern die Motive den Farbraum und geraten so in Bewegung. Sie scheinen zu pulsieren, zu wachsen, sich zurückzuziehen oder dreidimensional hervorzutreten. Die Videos folgen dabei einem je eigenen Rhythmus, sind farb- und lichtintensiv und wirken beständig auf Raum, Atmosphäre und Wahrnehmung.

Die Größe und Verteilung der Projektionen wird ebenso wie der Schnitt, also Abfolge und räumliche Konstellation der animierten Motive, für jede Ausstellungssituation individuell entschieden und angepasst. Zu der Arbeit gehören begleitende Künstleringespräche.

Laetitia Eskens © 2023